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Sevelen hat jetzt einen Balmans-See

Die Sevelener werden sich erst daran gewöhnen müssen. Vielleicht wird es auch eine ganze Generation brauchen, bis es in den Köpfen ist: es gibt jetzt einen Balmans-See. Der ist nicht über Nacht entstanden. Der existiert schon länger. Aber der Name, der ist neu. Früher hieß es einfach: das Baggerloch.

Das neue Schild, auf dem der See wie ein umgedrehtes Herz aussieht, vermittelt eines: Idylle. Schon jetzt ist das Gewässer am Koetherdyck eine beliebte Spazierroute für Einheimische und Auswärtige. Fast immer trifft man dort Spaziergänger und viele Hundefreunde.

Bei der Einweihung des Schildes machen die Verantwortlichen des Werberings Hexenlands eines deutlich: Das ist erst der Anfang. Das Ziel: Der Tourismus soll angekurbelt werden. Das „Hexenland“, wie Sevelen auch genannt wird, soll noch bekannter werden. Der Vorsitzende des Werberings, Peter Brockmann, kann sich noch sehr gut an die Idee erinnern, dass unweit des Sees, einen Steinwurf entfernt auf einem Acker, vor einigen Jahren mal ein Hotel entstehen sollte. Die Idee findet er charmant. Mit Blick nach Geldern zeigt sich: See und Hotel, das kann sehr gut funktionieren. „Vor 30 Jahren mangelte es in Sevelen aber an einem Betreiber. Die großen Ketten haben alle abgelehnt“, sagt Brockmann.

Aber der Tourismus auf dem Land boomt. Theo Dammertz, der in der Nähe des Sees seinen Wohnmobilpark Hexenland betreibt, lebt von der Lust der Leute, sich Ruhe am Niederrhein zu gönnen. Gemeinsam mit Doro Faber hatte er Kontakt zu Familie Balmans aufgenommen, denen der See in Sevelen gehört und die Sache Namensgebung vorangetrieben.

Damit ist die „Tourismus-Gruppe“ innerhalb des Werberings Hexenland aber noch nicht am Ende mit ihren Ideen. Bereits 2020 reichten sie mehrere Vorschläge ein, wie das Gebiet rund um den Balmans-See attraktiver gestaltet werden kann. In seiner kleinen Rede zur Einweihung des Schildes zählte der Werbering-Vorsitzende Brockmann einige davon auf: Ein Steg der ins Wasser führt gehört dazu, genauso wie eine Terrasse, eine Hundewiese oder auch ein altes Schiff, dass als Spielfläche für Kinder dient. Kunst wäre vorstellbar und natürlich Bänke und schöne Liegen, die durch Fundraising oder einzelne Sponsoren finanziert werden. Für das Schild hat der Werbering 1300 Euro gezahlt, und hofft, dass die Politik Geld aus dem Haushalt zur Verfügung stellt. Immerhin bringt mehr Tourismus auch mehr Kaufkraft in die Gemeinde, so die einfache Rechnung.

Über die weiteren Vorstellungen, das Gebiet um den See weiter aufzuwerten, ist in der Politik noch nicht wieder diskutiert worden. Die Pläne sind seit 2020 bekannt. Damals hieß es, die Ideen sollen im Zusammenhang mit der Umgestaltung am Koetherdyck behandelt werden. Kleiner Rückblick: es gibt die Überlegung, dass dort als Ersatz für die alte Turnhalle am Burgweg eine neue am Koetherdyck entstehen soll. Allerdings ist das im Moment noch in der Warteschleife im Rahmen des großen Masterplans, zu dem unter anderem der Neubau einer Grundschule in Sevelen gehört. Geklärt werden muss noch, wo der Standort ist und ob es nicht sinnvoll ist, die Turnhalle in der Nähe der neuen Schule zu bauen.

In Wartestellung ist auch noch Birgit Quinders. Sie brachte 2020 den ausgearbeiteten Plan für einen Fitness-Parcous am See ein. Weil dort eine Wiese mit wertvollen Gräsern und Wildblumen ist, wurde überlegt, den an den Spielplatz am Koetherdyck zu verlegen. Auch da wird auf das Gesamtkonzept verwiesen.

Derweil plant die Tourismus-Gruppe des Werberings den nächsten Schritt der Verschönerung. Das zugewucherte Ufer soll freigeschnitten werden, damit der See wieder sichtbar wird. Dafür wurde Kontakt mit dem Kreis Kleve aufgenommen, da alles umweltverträglich erfolgen soll. Dann gibt es bald wieder einen freien Blick auf den Balmans-See. Und man darf gespannt sein, was vielleicht noch möglich ist.